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3 Übungen, mit denen Du Deine Werte findest

Aktualisiert: 23. Mai

Im letzten Artikel hast Du erfahren, wie das Wissen über Deine Werte Dir auf vielen unterschiedlichen Ebenen helfen kann, ein erfüllteres Leben zu leben. Wir nehmen uns selten Zeit, um bewusst über unsere Werte nachzudenken. Irgendwie spüren wir sie intuitiv. Wir merken, wenn sich etwas für uns stimmig anfühlt und vor allem, wenn es das nicht tut. Aber wenn uns jemand bitten würde, sie konkret zu benennen, kämen wir erstmal ins Stocken. Heute stelle ich Dir 3 Übungen vor, die Dir helfen können, herauszufinden, welches Deine wichtigsten Werte sind.


Von der Psychologin geprüft und empfohlen


Michaela Röllin Psychologin
Bild: https://www.michaelaroellin.com/

Noch eine kleine Anmerkung, bevor wir loslegen: Ich habe den Anspruch, Dir in meinen Coachings und auf meinem Blog Selbstcoaching-Übungen zu vermitteln, die wirksam, einfach anzuwenden und basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ich durchforste etwa Sachbücher, Psychologie-Podcasts mit psychologischen Fachpersonen oder Plattformen für therapeutische Verfahren von Universitäten und Kliniken nach den besten Methoden. Alle Methoden und Übungen, die ich Dir vorstelle, erfüllen die oben genannten Kriterien und ich wende sie auch selbst an. Teilweise passe ich Übungen für eine konkrete Fragestellung an. Du kannst darauf vertrauen, dass Du hier seriöse Selbstcoaching-Tools findest, die Dich darin unterstützen, mehr Leichtigkeit, Wohlbefinden und Erfüllung in Dein Leben zu bringen - von der Psychologin geprüft und empfohlen.



1. Werte-Übung: Wertetest


Werteliste
Bild: einguterplan.de

Eine einfache und unkomplizierte Art, Deinen Werten näher zu kommen, ist ein Wertetest vom Verlag Ein guter Plan. Du kannst ihn ganz klassisch mit Papier und Stift machen oder online. Nimm Dir etwa 20 Minuten Zeit. So geht’s:


Schritt 1:

Gehe die Liste von Werten durch und wähle die 12 Werte aus, die Dich am meisten ansprechen. Wichtig ist, dass Du nicht lange nachdenkst, sondern versuchst, spontan diejenigen Werte zu wählen, die Dich intuitiv ansprechen. Bei denen Du ein warmes Gefühl im Bauch verspürst. Am Ende von Schritt 1 hast Du eine Liste von 12 Werten.


Werteliste
Werteliste 1 - Michaela Röllin

Werteliste
Werteliste 2 - Michaela Röllin

Schritt 2:

Jetzt kommt der herausfordernde Teil. Vergleiche jeden Wert mit den anderen und wäge ab, welcher Dir wichtiger ist. Beginne mit dem ersten Wert auf Deiner Liste und frage Dich: Ist mir dieser Wert wichtiger als der zweite Wert? Falls Deine Antwort “Ja” lautet, erhält der erste Wert einen Punkt. So fährst Du weiter, bis Du alle Werte miteinander verglichen hast. Wenn es dir schwerfällt, abstrakte Werte wie Spiritualität und Kreativität zu vergleichen, versuche dir konkrete Situationen im Alltag vorzustellen, in denen Du Dich zwischen diesen beiden Werten entscheiden müsstest. Stell dir zum Beispiel vor, Du hättest eine Stunde mehr Freizeit am Tag, würdest Du in dieser Zeit lieber einem kreativen Hobby nachgehen oder Dich Deiner spirituellen Selbstfindung widmen?


Die detaillierte Anleitung für die Papier und Stift Version sowie die Onlineversion findest Du auf


Schritt 3: Deine Top 5

Die 5 Werte, die die meisten Punkte erzielt haben, sind Deine wichtigsten Werte. Lasse sie auf Dich wirken. Schaue Dir auch noch andere Werte an, die ebenfalls eine hohe Punktzahl erreicht haben. Fühlt sich Wert 6 doch wichtiger an als Wert 5? Tausche ruhig ein bisschen, bis Deine Top 5 für Dich stimmig ist.



2. Werte-Übung: Wichtige Entscheidungen


Wichtige Entscheidungen
Bild: Alexander Schimmeck - Unsplash

Unsere Werte spielen eine zentrale Rolle bei wichtigen Entscheidungen. Bei dieser biografischen Übung geht es darum, herauszufinden, welche Werte Dich in der Vergangenheit bei grossen Entscheidungen geleitet haben. Nimm Dir für diese Übung gerne 45 Minuten Zeit und sorge dafür, dass Du ungestört bist.


Schritt 1:

Gehe gedanklich Dein Leben durch und notiere Dir die wichtigsten persönlichen und beruflichen Entscheidungen, die Du im Verlauf Deines Lebens getroffen hast. Das kann beispielsweise die Berufs- oder Studienwahl sein, der Entscheid, in eine bestimmte Stadt zu ziehen, ein Haus zu kaufen oder Eltern zu werden.


Schritt 2:

Versetze Dich nochmals in jede dieser Entscheidungssituationen hinein. Mache Dir folgende Punkte bewusst und schreibe auf:


Welche äusseren und inneren Faktoren waren wichtig für Deine Entscheidung?

Überlege, was die wichtigsten Faktoren waren, die für die Option sprachen, für die Du Dich schlussendlich entschieden hast.


Welche Werte stehen hinter diesen Faktoren?

Versuche herauszufinden, wofür diese Faktoren stehen. Welcher tiefere Wert steht dahinter, welches Bedürfnis wird dadurch erfüllt?

Tipp: Nimm die obige Liste mit Werten zu Hilfe


Hier beispielhaft meine Entscheidung, Psychologie zu studieren:

  • Die menschliche Psyche und das Erleben und Verhalten der Menschen faszinieren mich

Werte: Interesse/Leidenschaft

  • Einen Beruf ausüben können, bei dem ich anderen Menschen helfen kann

Werte: Solidarität/Hilfsbereitschaft/Verantwortung

  • Einen Ausbildungsweg wählen, bei dem mir viele Optionen offenstehen

Werte: Selbstbestimmung/Freiheit

  • Ein Beruf, der sehr vielfältig ist und viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet

Werte: Flexibilität/Entwicklung

  • Ein Ausbildungsweg, der fordernd ist und auf dem ich viel lernen kann

Werte: Lernbereitschaft/Neugier

  • Ein Ausbildungsniveau, mit dem ich ein gutes und sicheres Einkommen erzielen kann

Werte: Finanzielle Sicherheit

 

Schritt 3:

Erstelle eine Liste mit allen Werten, die bei Deinen Entscheidungen wichtig waren. Lasse alle Werte auf Dich wirken und prüfe, ob sie für Dich hier und heute so stimmig sind. Streiche allenfalls Werte, die sich nicht passend anfühlen oder ergänze Deine Liste um Werte, die noch fehlen.

Vielleicht entdeckst Du, dass sich ein Teil Deiner Werte im Laufe Deines Lebens verändert hat. Unsere Werte entwickeln sich parallel zu unserer persönlichen Entwicklung. Was uns mit 20 sehr wichtig war, kann an Bedeutung verlieren, wenn wir Mitte 40 sind. Achte auch darauf, ob bei manchen Deiner Entscheidungen Werte eine Rolle gespielt haben, die nicht wirklich Deine waren. Es ist möglich, dass gesellschaftliche Normen oder Erwartungen von anderen ausschlaggebend waren. Auch dies kann eine wichtige Erkenntnis sein und Dich Deinen Werten näherbringen.


 

3. Werte-Übung: Sweet Spot


Imaginationsübung Werte
Bild: Tomas Martinez - Unsplash

Dies ist eine Imaginationsübung, die ich im Psychologie-Podcast „Die Lösung“ entdeckt. Die ganze Podcast-Folge zum Thema Werte findest Du hier. Bei dieser Übung versuchen wir, „süsse Momente“ zu finden. Damit meine ich Momente, in denen Du Dich total lebendig und gut gefühlt hast. In solchen Momenten bist Du ganz eins mit Deinen Bedürfnisse und mit Deinen Werten.


Stelle Dir folgende Szene vor:

Du stehst in einem Raum mit einem schönen alten Schrank. Du öffnest die Schranktür und findest ein Kästchen. Du nimmst es raus und öffnest es. Darin liegen verschiedene Fotos. Jedes Foto zeigt Momente aus den letzten paar Wochen Deines Lebens. Das können kleine alltägliche Momentaufnahmen sein oder auch ganz grosse wichtige Momente. Nimm einen Moment heraus, der Dich in einer Situation zeigt, in der Du Dich ganz lebendig gefühlt hast. Wo Du ganz mit dem Leben verbunden warst. Diese Situation fühlt sich an wie ein süsser Moment. Es fühlt sich sehr schön an, leicht, erfüllt. Verbleibe kurz bei diesem Moment und beantworte dann die folgenden Fragen:

Was hat diesen Moment so bedeutsam gemacht? Warum war er so schön? Welche Werte waren da aktiv?

Du kannst die Übung gerne mehrmals machen und noch weitere süsse Momente suchen. Oder Du lässt ein paar Tage vergehen und wiederholst sie dann nochmal.



Fazit

Du hast nun 3 verschiedene Selbstcoaching-Übungen kennengelernt, mit denen Du auf unterschiedliche Weise Deinen Werten auf die Spur kommen kannst. Wähle diejenige aus, die Dich am meisten anspricht oder kombiniere sie für eine noch tiefergehende Auseinandersetzung mit Deinen Werten. Ich freue mich sehr, wenn Du die Übungen ausprobierst und mir ein Feedback in den Kommentaren dalässt.


Manchmal merken wir auch, dass wir alleine bei einer Fragestellung nicht weiterkommen. Dann kann es sehr hilfreich sein, das Thema zusammen mit einer Coachin zu reflektieren. Die Sicht von aussen macht es Dir dann möglich, blinde Flecken aufzudecken, diffuse Gefühle oder Gedanken fassbar zu machen oder eine neue Perspektive einzunehmen, die alles in ein neues Licht rückt. Die Arbeit mit Werten eignet sich wunderbar für eine Coachingsitzung und ist auch Teil meines Angebotes persönliche Standortbestimmung. Wenn Du interessiert bist, Deine Werte mit mir in einem Coaching zu beleuchten, vereinbare jetzt einen Termin für ein unverbindliches Kennenlerngespräch. Ich freu mich auf Deine wertvolle Anfrage.


Im nächsten Artikel erfährst Du, wie du deine Werte täglich leben kannst.

 


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